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Die Leute: real

Aus Recht auf Stadt, Plattform fuer stadtpolitisch Aktive

Version vom 9. Juli 2010, 15:13 Uhr von Lb real (Diskussion | Beiträge)
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Die Leute: real ist eine Hamburger Initiative, die sich gegen die vom Bezirk geplante Neubebauung des Geländes Alter Rindermarkt (ehemals Real-Markt) am Neuen Kamp auf St. Pauli wendet. Sie setzt sich dafür ein, dass alle Bewohner_innen ein Konzept zum Nutzen des Stadtteils selbst entwickeln können.

Worum geht es?

Gegenstand der Auseinandersetzung ist die Alte Rindermarkthalle von 1951 und das umgebende Gelände am Neuen Kamp. Ende Mai 2010 beendet der Real-Markt den Verkauf in der von der Stadt gemieteten Halle und wird im Laufe des Jahres das Gebäude räumen. Die Halle sowie das umliegende Gelände sollen neu verplant werden. Insgesamt geht es um 42 000 qm in bester Lage.

Der Bezirk Hamburg Mitte hat zur Neunutzung schon sehr konkrete Pläne gefasst, deren Kernstück eine Veranstaltungshalle für bis zu 4000 Besucher_innen ist. Dafür wurden schon fast 100.000 Euro – für Studien und Planungen – ausgegeben, sechs Architekturbüros mit der Ausarbeitung von Vorschlägen beauftragt und Firmen gegründet.

Trotz all dieser Vorfestlegungen und Absprachen versucht der Bezirk mitsamt den Planungsbüros und Investoren aber so zu tun, als würde die Neunutzung des Geländes gemeinsam mit den Bürger_innen ausgearbeitet und abgestimmt.

Bezirksamtsleiter Markus Schreiber sagt: „Es muss hier etwas für die Bevölkerung entstehen und es muss in den Stadtteil passen. Deshalb werden auch die Anwohner von Anfang an mit in die Diskussion einbezogen“.

Das ist eine glatte Lüge!

Am 13.04.2010 sollte die „Auftaktveranstaltung zum kooperativen Gutachterverfahren“ stattfinden – die Bekanntmachung erfolgte aber erst ca. zwei Wochen vorher. Erst drei Tage vorher wurde die „Auslobung Machbarkeitsstudie Alte Rindermarkthalle“online veröffentlicht. Im Mai und Juni finden an zwei Dienstagen (also werktags) zwei „Workshops“ statt – vormittags (nach Anmeldung und Einladung) für einen Teil der Öffentlichkeit zugänglich, nachmittags unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Danach soll eine Jury eine Entscheidung treffen.

Was fordern wir?

Unsere Kernforderungen sind folgende:

  • Keine kommerzielle "Music Hall" und weitere Eventisierung!
  • Anwohner_innenzentrierter Gestaltungsprozess ohne Profitinteressen und Vorfestlegungen!
  • Durchgehende Sicherstellung der Einkaufsmöglichkeit!
  • Planungsstopp!

So eine "Music Hall" ist nicht das, was wir hier brauchen!

Wir Anwohner_innen fordern den Schutz unseres Viertels als Wohn- und Lebensraum – gegen die Verwertungsinteressen von Tourismus- und Event-Industrie, Miethaien usw.

Konkrete Ziele, was denn mit dem Gelände statt dessen geschehen soll, formulieren wir jetzt bewusst nicht, denn diese sollen sich ja erst aus einem Prozess ergeben, in den das ganze Viertel eingebunden ist.

Vernünftig ausgearbeitete Konzepte mit wirklichen Planungs- und Entscheidungsrechten für die Anwohner_innen brauchen ihre Zeit! Dies ist offenbar nicht im Interesse des Bezirks.

Fazit: Unter den gegebenen Bedingungen handelt es sich bei der angeblichen Bürgerbeteiligung um eine reine Alibi-Veranstaltung. Eine ernsthafte Planungs- und Entscheidungsbeteiligung ist nicht gegeben. Eine nicht stadtteilverträgliche Music Hall soll über unsere Köpfe hinweg durchgedrückt werden ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse der Menschen, die hier leben. Das akzeptieren wir nicht!

Wie kann ich mitmachen?

Komm zu unseren offenen Treffen und bring deine Meinung, deine Ideen und Fähigkeiten ein. Auf den Treffen kannst du dich in einen Mailverteiler eintragen lassen.

Achte auf Veranstaltungsankündigungen und sei dabei!

Die nächsten Termine

... werden jeweils auf den Webseiten des Centro sociale und der Recht-auf-Stadt-Seite der Ini angekündigt.