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LOMU

Aus Recht auf Stadt, Plattform fuer stadtpolitisch Aktive

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LOMU - local organized multitude ist ein Aktionsbetrieb zur Wärmebehandlung von Theorien und Utopien, Defiziten und Gretchenfragen zu:

  • Kunst & Sozialer Plastik
  • Konsum & Widerstand,
  • Technik & Futurismus,
  • Ich & Wir

und rückt der der herrschenden Unübersichtlichkeit seit März 2006 mit sozialen Experimenten im öffentlichen Raum zuleibe, in St. Pauli und drumherum.

Man könnte auch sagen: LOMU ist ein Spektakel zwischen Kunst, Politik und Theorie. Das ist aber nicht entscheidend.

Gentropoly.jpg

Entscheidend ist, dass jede Aktion nur aus all denen entsteht, die daran teilnehmen – und teilnehmen können alle. Der Bezug auf den Begriff "Multitude" ist also Absicht: Die kommende Umwälzung wird von den Vielen ausgehen, die sich als neues politisches Subjekt begreifen. Dieser Prozess steht erst am Anfang, und LOMU will seinen Teil dazu beitragen.

LOMU geht es außerdem um Erkenntnisgewinn und Feldforschung: Was geht in den Köpfen vor? Was wird gedacht? Dazu gibt es bei jeder Aktion eine Thesengalerie und eine Kurzumfrage, die auf der Webseite dokumentiert werden.

Aktionen im Kontext "Recht auf Stadt"

In der Aktion Let's Beuys - kein Respekt vor der Kunst im Februar 2008 ging es darum, Beuys' Gedanken, dass "der Mensch sich als ein freischöpferisches Wesen erkennt, indem er sich erkennt, daß er nicht ein Abhängiger ist im gesellschaftlichen Getriebe" (1970) [1], umzusetzen. Kunst als Produktionsweise statt als Ware: Dazu wurden über 200 Holzbretter an jeden Interessierten – egal ob mit Kunstverstand oder zwei linken Händen – verteilt, die frei gestaltet werden konnten und am Tag X in den Ausstellungsraum des SKAM mitgebracht wurden. Das Publikum machte also selbst die Ausstellung; übrigens die einzige in der Geschichte des SKAM, bei der nicht vorher klar war, was gezeigt würde.

Im Mai 2008 gab es einen Smart Mob vor David-Wache als Protest gegen die Videoüberwachung im öffentlichen Raum: Etwa 50 Leute stellten sich für 10 Minuten mit einem schwarzen Balken vor den Augen ins Blickfeld der Kamera, die auf den Vorplatz der Wache gerichtet ist.

Zwischen April und September 2009 stand in der Aktion Let's Gentropoly das Thema Gentrifizierung auf der Tagesordnung. Gentropoly ist eine fünf mal fünf Meter große, begehbare Adaption von Monopoly, dem Immobilien-Kapitalismus-Spiel schlechthin. Anders als bei Monopoly tritt bei Gentropoly nach einigen Runden ein Investor mit unbegrenztem Bankzugriff ins Spiel ein. Die Spieler können sich gegen den Investor zu Genossenschaften verbünden und Kulturverstärker statt Bürokomplexen bauen.

Weblinks

Quellen

  1. In der Podiumsdiskussion am 27.1.1970 mit Max Bense, Arnold Gehlen und Max Bill